Klarer Sieg des Frauenteams der Schwedter Vorstadt Vierraden gegen den DSV
Muttertag ist gerade vorbei. Man konnte es am Betrieb in den Blumenläden erkennen. In Vietmannsdorf fiel eine erkleckliche Zahl von Müttern aus dem Rahmen: Sie begingen ihren Ehrentag auf dem Fußballplatz. Zum fälligen Spiel der Kreisliga im Frauenfußball traf der heimische DSV auf VfL Vierraden. Vier Gastgeber-Mütter aus Templins Vorort forderten drei Geschlechtsgenossinnen (in Mutterschaft) aus der Schwedter Vorstadt heraus. Schon ein interessantes uckermärkisches Fußballevent!
Aber nicht nur die Zahl der Mütter unterschied beide Teams. Die junge Truppe aus Vietmannsdorf befindet sich im ersten Spieljahr und erst ganz frisch im Wettkampffieber. Ein Jahr als Frauenfußballmannschaft (oder: „Frau“schaft?) – das ist eine wahrlich kurze Zeit. Deshalb befinden sich die jungen Vietmannsdorferinnen – die zumeist aus Templin stammen – noch ganz stark im Selbstfindungsprozess. Aber es ist ein großes Verdienst des DSV, sich so für den Frauenfußball zu engagieren. Und junge Damen „mit solch einem Plan“ sind (mir!) sowieso die Größten!
Die Vierradener hingegen konnten auf ein eingespieltes Team bauen, waren kombinationssicher und auch athletischer. Da spürte man auf Schritt und Tritt die größere Erfahrung. Aber Vietmannsdorf wehrten sich nach Leibeskräften, obwohl ihre spielerischen Mittel (noch) nicht ausreichten. Zwanzig Minuten lang blieb es beim knappen 0 : 1 aus der 6. Min. durch die agile Svenja Krause auf der rechten Außenbahn , wobei die Gäste noch einen Handelfmeter verschossen und den Pfosten trafen. Dann aber kamen die erfolgreichen zwei Minuten der spielbegabten Pia-Sophie Judisch, die das 0 : 2 und mit einem Prachtschuss das 0 : 3 erzielte. Der polnische Spielerin Katarzyna Smulska gelang kurz vor der Halbzeit – ohne größere Mühe – noch das 0 : 4, weil es den Damen vom Heimteam in dem Moment nicht gelang, das Leder ordentlich ins Spiel zu bringen.
Nach der Pause wehrten sie die jungen Vietmannsdorferinnen wiederum mit aller Leidenschaft. Erneut zwanzig Minuten brauchten die Gäste, bis wieder weiblicher Torjubel (ist er anders als männlicher?) über den gepflegten Vietmannsdorfer Platz schallte. Aber dann kam es ganz dick fürs Heimteam: innerhalb von drei Minuten erhöhten die Gäste auf 7 : 0, erneut durch Pia Judisch, durch die hübsche, blonde Susann Teetz und einen Sonntagsschuss von Jeanine Lebrenz (57.Min.). Smulska drei Minuten später und Roxana Thiefs fast mit dem Schlusspfiff schafften das anscheinend deklassierende 0 : 9 für Vierradens Mütter und Mädels. Das viel reifere Team hatte sich klar und eindrucksvoll durchgesetzt. Für die Vietmannsdorferinnen war das Spiel ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Es gab einige hoffnungsvolle Ansätze – jeweils zu Beginn der beiden Spielhälften. Daran gilt es weiter zu arbeiten, auch Kondition und Spielverständnis zu erwerben, dann sind auch diese Mütter (und Mädels) auf einem guten Weg. Wunder dauern eben etwas länger, auch im Frauenfußball in der West-Uckermark. Weitere Mitspielerinnen werden gesucht! Frauenfußball ist wirklich eine geile Sache! Auch am Muttertag!
Rainer Fehlberg